März 04

17. März 04 - Der Cat meldet sich zu Wort

Wie ihr seht, werden die Abstände zwischen den Tagebucheinträgen immer länger. Woran das wohl liegt...
Ein Grund könnte meine Grundausbildung im Zivilschutz sein: Ich bin mit dieser Woche drei Wochen im Zivilschutz und mache nach zwei Wochen Theorie nun ein kleines Praktikum in einem Altersheim in Chur. Das ist eine neue, ungewohnte aber auch sehr wertvolle Erfahrung.
Am vergangenen Wochenende war ich selbstverständlich wieder bei meinem Seven, wo ich Balsam für meine Seele bekam: Mein Cat hat seine Stimme erhoben und mit mir gesprochen. Zuerst noch in einem gebrochenen, etwas unstetigem Englisch, bald darauf aber schon in einem recht flüssigen, kernigem Khurer Dialekt :-)
In der Schraubzeremonie davor sind wir gut weiter gekommen: Ich konnte endlich die Hupen anbringen, was mit nervigen Verrenkungen und einer Eigenkonstruktion doch noch gelang. Wäre ich für einen Caterham geschaffen, dann hätte ich einen weiteren Ellenbogen und am besten gleich noch einen "Speichenbogen". Anschliessend kamen die Zu- und Ableitung sowie der kleine, saugende Ventilator an den Wasserkühler und dieser anschliessend wieder auf den Rahmen. Die krumme Spur konnten wir durch minimales Verschieben des steering rack soweit korrigieren, dass die Kotflügel nun links und rechts kurz vor dem Rumpf Halt machen. Ein etwas schwaches Rohrstück wurde noch durch ein stärkeres ersetzt, der Öldruckgeber wurde frisch verkabelt und wieder am Motorblock angebracht und Kühlwasser sowie Öl wurden eingefüllt. Jetzt war der Seven bereit für das Frühlingserwachen. Noch einmal alle Schläuche und Verbindungen überprüft sowie den Cat nach Draussen geschoben und der Probelauf konnte starten. Nach einigen zündfreien Umdrehungen um das Öl an die wichtigsten Stellen zu befördern durfte ich den Schlüssel nach knapp vier Monaten endlich wieder drehen. Und mein Cat liess mich nicht im Stich: ohne ein Murren sprang er an als ob das seine Paradedisziplin wäre. Mit den ersten Umdrehungen liess sich heraushören, dass die Hydrostössel trotz allen Vorkehrungen noch zu wenig Öl hatten. Der Öldruck baute sich aber nach einigen Sekunden sprungartig auf 4 bar auf und nach einigen weiteren Sekunden verschwand auch das leichte Klappern. Der Motor lief runder und runder und sprach auf später folgende Gasstösse ohne Last sehr spontan an. Nach ausgiebigen Blicken in und unter den Seven fiel mir ein grosser Stein vom Herzen: Alles lief perfekt, wir hatten keine Fehler gemacht, die Arbeit hat sich gelohnt. Dann habe ich aus lauter Freude den Cat in die Garage gefahren statt geschoben. Es sind eben die kleinen Dinge, die das Leben wertvoll machen :-)

Am Sonntag sind wir dann nicht all zu früh nach Roggwil los gefahren und haben leider den LSOS-GoKart-Event verpasst. Das Rennen war gelaufen und Sepp hat's wieder einmal allen gezeigt. Der Knabe hat nicht nur Benzin im Blut... Weil ich für meine ersten Rennerfahrungen noch einen Helm brauchte, lud Sepp uns spontan nach seinem Zweirad-Shop ein, wo ich einen tollen Helm mit wertvoller Beratung zu einem budgetkonformem Preis bekam. Dann duften wir sogar noch bei ihm zu Abend essen, seinen grünen HPC bestaunen und uns mit Live-Videos auf Silvretta und Anneau du Rhin vorbereiten. Was für ein Wochenende!

-> Ein Video des ersten Probelaufes findet ihr im Bericht unter der Rubrik "Schraubarbeiten".