Geschichtliches
Die Nürburgring Nordschleife wurde zwischen 1925 und 1927 u.a. mit der Unterstützung
von Konrad Adenauer (ehem. Bundeskanzler Westdeutschlands) alsTest- und Rennstrecke
gebaut. Am 18 Juni 1927 waren die 174 Kurven, verteilt auf insgesamt 28.265
km Länge (Nordschleife 22.810 km, Südschleife
7.747 km, Start- und Zielschleife 2.238 km), bereit unter die Räder genommen
zu werden: Ein Motorradrennen mit insgesamt rund 110 Fahrern fand statt. Einen
Tag später wurde dann das erste Wagenrennen ausgetragen, das Rudolf Caracciola
überlegen gewann. Lange Zeit wurden unzählige Rennen auf der Nordschleife ausgetragen.
Um nur die berühmtesten Ereignisse zu nennen:
- Als Jackie Stewart 1968 zum
ersten Mal, unter härtesten Wetterbedingungen gewann, nannte er die Nordschleife "Grüne
Hölle".
- 1976 verlohr Niki Lauda im Bergwerk die Kontrolle über seinen Wagen
und zog sich schlimmste Verbrennungen zu. Mit einem Schlag wurden keine Formel
1 Rennen mehr auf der Nordschleife ausgetragen.
- 1970 gewann Hans Joachim Stuck das erste 24 Stunden Rennen der Nordschleife
auf BMW 2002 ti. Das Rennen wird mit Unterbrüchen seit damals auch
heute noch ausgetragen: 2004 gewann Stuck erneut auf BMW (M3 GTR).
Touristenfahrten
Schon seit längerer Zeit kann die grüne Hölle mit dem eigenen Wagen befahren werden. Die Nürburgring GmbH betreibt die heutigen 20.8 Km der Nordschleife, u.a. aus versicherungstechnischen Gründen, als offizielle Autobahn mit Maut. Zu einem Preis von rund 20 Franken kann man das Eifel-Karussell in jedem strassenzugelassenen Fahrzeug befahren.
Obwohl ich jedem empfehle wenigstens einmal im Leben die Norschleife zu erleben, liegt es mir am Herzen eine grosse Warnung auszusprechen: Die Nordschleife ist tödlich! Ständig wechselnde Fahrbahnbeläge, unübersichtliche Richtungswechsel, grosse Geschwindigkeitsunterschiede und der zuweilen starke Verkehr fordern ihre Opfer. Obwohl auch auf dieser Website von Rundenzeiten gesprochen wird, rate ich davon ab, nach schnellen Rundenzeiten zu streben. Erfahrene 'Ringer' sind sich einig, dass fünfzig Runden nötig sind, um den Streckenverlauf wenigstens annähernd zu kennen.
Meine persönlichen Empfehlungen für Ring-Touristen: (In der Reihenfolge ihrer Prioriäten)
Befahren
Sie die Norschleife nur, falls
- Ihr Wagen technisch in Ordnung ist,
- Sie und Ihre Mitfahrer einen Helm tragen,
- Sie sich wach, konzentriert und fit fühlen,
- Sie Ihre Fahrweise ihren Nordschleifenkenntnissen und Ihrem fahrerischen
Können anpassen,
- alle Verschleissteile an Ihrem Fahrzeug regelmässig kontrolliert werden,
- Ihr Wagen über eine stark dimensionierte Bremsanlage verfügt,
- Ihr Wagen über einen Überrollbügel/Sicherheitskäfig verfügt,
- Ihr Wagen mit mindestens Vierpunktegurten, Feuerlöscher und Erste-Hilfe-Set
ausgerüstet ist,
- Ihr Wagen über ein Sportfahrwerk mit genügend Negativfederweg verfügt,
- und nur, falls Sie an ihrem Leben hängen.